AMK: Information der Hersteller: Risiko einer Hepatitis-B-Reaktivierung.....
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AMK: Information der Hersteller: Risiko einer Hepatitis-B-Reaktivierung.....
.....unter der Therapie mit Inhibitoren der BCR-ABL-Tyrosinkinase
Die Firmen Novartis Pharma GmbH, Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, Pfizer Pharma GmbH und Ariad Pharmaceuticals (Germany) GmbH informieren in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM in Form eines gemeinsamen Rote-Hand-Briefs über das Risiko einer Hepatitis-B-Reaktivierung unter der Therapie mit den BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren Bosutinib (Bosulif®), Dasatinib (Sprycel®), Imatinib (Glivec®), Nilotinib (Tasigna®) und Ponatinib (Iclusig®).
Bei Patienten, die chronische Träger des Hepatitis-B-Virus (HBV) sind, traten bei Behandlung mit BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren Reaktivierungen des HBV auf. Einige Fälle der HBV-Reaktivierung verursachten ein akutes Leberversagen oder eine fulminante Hepatitis, die zu einer Lebertransplantation oder zum Tod führten. Eine HBV-Reaktivierung kann während der Behandlung mit einem BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitor anscheinend jederzeit auftreten. Einige der Patienten hatten eine dokumentierte Vorgeschichte der Hepatitis B, bei anderen war der serologische Status zu Beginn der Behandlung unbekannt. Die HBV-Reaktivierung wird als Klasseneffekt der BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren eingestuft, wobei der Mechanismus und die Häufigkeit der HBV-Reaktivierung während der Anwendung bislang noch unbekannt sind.
Daher wird nun von den genannten Zulassungsinhabern Folgendes empfohlen:
- Die Patienten sind vor Beginn einer Behandlung mit BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren auf eine HBV-Infektion zu untersuchen.
- Bei Patienten mit positiver HBV-Serologie (auch mit aktiver Erkrankung) sind vor Behandlungsbeginn Fachärzte für Leberkrankheiten mit Erfahrung in der Behandlung von HBV-Infektionen zu konsultieren. Dies gilt auch für Patienten, die während der Behandlung positiv auf eine HBV-Infektion getestet werden.
- Träger von HBV, die einen BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitor benötigen, sind während der Behandlung und für einige Monate nach dem Absetzen engmaschig auf Zeichen einer aktiven HBV-Infektion zu überwachen.
Die Fach- und Gebrauchsinformationen aller BCR-ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren werden entsprechend aktualisiert.
Quellen
Rote-Hand-Brief zu den BCR-ABL Tyrosinkinaseinhibitoren: Risiko einer Hepatitis-B-Reaktivierung. www.bfarm.de -> Arzneimittel -> Pharmakovigilanz -> Risikoinformationen -> Rote-Hand-Briefe und Informationsbriefe (8. April 2016)